Montag, 2. September 2013

crafting people: PS-Nähkultur


Heute stelle ich euch Panajota von Nähkultur vor. In ihrem Shop findet ihr traumhaft schöne Stoffe, Nähzubehör, e-books und vieles mehr. In ein paar Stoffe habe ich mich spontan verliebt. Was daraus entstanden ist, sehr ihr gleich...
 
Bitte stelle dich kurz vor
Ich bin Panajota Stenos und Inhaberin von Nähkultur. Mit Ehemann, kleinem Sohn und Hund wohne und arbeite ich in Wiesbaden.
Mich mit Stoff zu umgeben war für mich schon immer einfach wunderbar. Wenn ich einen Stoff fühle und sehe wie er fällt, dann entsteht meist vor meinem inneren Auge bereits eine Idee, was man daraus nähen könnte. Die Vielfalt an Farben, Mustern und Strukturen hat einfach etwas Faszinierendes und Nähen war bereits seit meiner Jugend mein Hobby. Mit eigenen Händen etwas zu schaffen, kreativ zu sein und eigene Ideen umzusetzen war immer ein wunderbarer Ausgleich zu der jahrelangen, kopflastigen und sehr trockenen Arbeitswelt, in der ich mich vor „Nähkultur“ bewegte. Und auch heute noch sind die Zeiten, in denen ich an der Nähmaschine sitze und etwas Neues entwerfe, eine Zeit, in der ich ganz mit mir bin - fast schon ein wenig wie Meditation.
Ursprünglich gegründet wurde Nähkultur bereits 2010 von mir und einer Partnerin. Da im Leben aber meist vieles anders kommt als geplant, stand ich Anfang 2011 plötzlich ohne Partnerin da und mußte überlegen, ob und wie es weitergehen soll. Nach einigen schlaflosen Nächten habe ich entschieden, dass ich das auch alleine schaffe und mich der Herausforderung gestellt.
Eine Herausforderung war es schon deshalb, da ich nicht aus der Branche komme, sondern Jura studiert habe und viele Jahre in der internationalen Finanzbranche tätig war. Mit Beginn der Bankenkrise in Deutschland wurde meine Abteilung geschlossen und alle Mitarbeiter entlassen. Beruflich gesehen mit dem „Rücken an der Wand“ und eigentlich bereits seit einigen Jahren eh unzufrieden im Job, war damals die Gelegenheit mich einfach zu trauen etwas völlig Neues zu beginnen. Eben nach dem Motto: „Wenn nicht jetzt, wann dann“.
Also habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht, den Dawanda Shop und meinen Online Shop nach meinen Vorstellungen umgekrempelt und zeitgleich in Wiesbaden ein kleines Atelier eingerichtet, in dem Kunden auch gerne vorbei kommen und sich die Stoffe vor Ort aussuchen können.


 


Wie ist dein Shopname entstanden?
Kultur ist im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt und Kulturleistungen sind alle formenden Umgestaltungen eines gegebenen Materials. Die Kombination aus den Worten „Nähen“ und „Kultur“ zu dem Namen "Nähkultur" war für mich einfach die perfekte
Kombination um treffend zu beschreiben, was mit Nähen gemacht wird aus einem gegebenen Material, den Stoffen, etwas selbst individuell und kreativ zu schaffen. 




Welche Rolle spielt DaWanda bei deiner kreativen Tätigkeit?
DaWanda ist neben meinem eigenen Online-Shop eine zusätzliche gute Plattform um auch überregional Kunden zu erreichen. Viele meiner Kundinnen sind z.B. in Bayern, Norddeutschland, aber auch in Österreich, der Schweiz oder anderen europäischen Ländern, die ich mit einem nur lokal angesiedelten Laden niemals erreichen könnte. Trotz des nur virtuellen Kontakts kommt es dennoch mit mancher Kundin zu einem netten Email-Austausch und ich bekomme oft sehr nettes und persönliches feed-back zu meinen Stoffen. Das freut natürlich sehr.
 
Wie hat sich dein Label entwickelt? Welche Anfangsschwierigkeiten gab es?
Ich wollte von Anfang an Stoffe anbieten, die nicht in Masse bereits auf dem Markt angeboten werden und vor allem qualitativ hochwertig sind. Wenn viel Zeit und Liebe in ein individuelles Nähprojekt gesteckt wird, dann wird das Ergebnis einfach noch schöner, wenn dafür ein schöner Qualitätsstoff verwendet wird und ein paar Euro mehr auszugeben, lohnt sich auf jeden Fall.
In dem unendlichen Angebot wunderschöner Stoffe ist die Auswahl manchmal wirklich eine Qual und dabei dann auch eine stringente Linie aufzubauen fiel mir Anfangs etwas schwer. Auf der Suche nach schönen und etwas anderen Stoffen für mein Geschäft bin ich auf die Designerstoffe von Art Gallery Fabrics gestoßen und habe mich spontan in die wunderschönen Stoffkollektionen der Designerin Pat Bravo verliebt. Die Farbbrillianz, Muster und vor allem die wunderbare Qualität ihrer Stoffe begeistern mich immer wieder und ich wünsche mir, dass noch mehr Kundinnen diese tollen Stoffe für sich entdecken. Besonders liebe ich an den Stoffen, dass sie so vielseitig für die unterschiedlichsten Nähprojekte verwendet werden können:
Ob für Home-deko, Kleidung, Taschen, Patchwork oder Quilten. Und auch Kinderkleidung sieht aus diesen farbenfrohen Stoffen einfach süß aus.
Jedenfalls war für mich damals schnell klar diese Stoffe will ich anbieten. Da ich selbst gerne Stoffe miteinander kombiniere, ergänze ich das Sortiment mit Klassikern wie Punkte, Vichykaro, Streifen , die sehr schön mit den Designerstoffen zusammen wirken.
Sich im world wide web als kleines Unternehmen durchzusetzen ist nicht einfach die Konkurrenz ist groß, man hat kein riesiges Marketing Budget und muß bei Google erst einmal gefunden werden und mit der Preisgestaltung großer Wettbewerber mitzuhalten ist ebenfalls schwierig. Andererseits habe ich als kleines Unternehmen den Vorteil meinen Kunden immer noch eine persönliche Ansprache bieten, sie beraten und Tipps geben zu können. Darum freut es mich besonders zu sehen, wie Nähkultur - zwar in kleinen Schritten -, aber konstant wächst und viele Kunden zu Stammkunden werden. 


Gibt es einen Verkaufsschlager?
Bei meinen Stoffen haben sich die von mir fertig zusammengestellten Stoffpakete mittlerweile als echte Verkaufsschlager entwickelt. In Gesprächen mit Kundinnen im Atelier habe ich festgestellt, dass sie oft Schwierigkeiten haben, sich die Kombination verschiedener Stoffe miteinander vorzustellen. Legt man ihnen die Stoffe dann aber mal passend zusammen und sie können die Wirkung und Farbkombination sehen, sind sie oft überrascht wie harmonisch die Stoffe dann zusammen passen. Mir selbst macht es große Freude immer wieder neue Kombinationen auszuprobieren und je nach Stimmung entstehen die unterschiedlichsten Varianten.
Bei meinen Ebooks und Nähsets sind die Verkaufsschlager das Glücksschweinchen "Berta" und meine sog. bag'n bags (die Tasche in der Tasche).
Berta ist anläßlich einer recht kurzfristigen Silvester-Einladung entstanden und war dann tatsächlich der absolute Party-Hit. Also hat Berta als Nähset anschließend den Weg in meinen Shop gefunden und wird von meinen Kundinnen immer wieder gerne gekauft, ob für sich selbst, als Geschenk oder für die Kinder. 
Und die bag'n bags sind aus meiner Leidenschaft für große Handtaschen und meiner Vorliebe meine Taschen ständig zu wechseln, entstanden. Große Taschen haben nämlich den Nachteil, dass zu viel rein paßt und ich war es einfach selbst leid, in den Taschen erstens immer alles zu suchen und zweitens immer alles umpacken zu müssen. Also habe ich die erste bagn bag entworfen, in der alles Notwendige Platz findet und mit einem Griff auch in eine andere Handtasche umgeräumt werden kann. Ich finde, sie machen das Leben einer Frau einfach ungemein leichter.






Wie schaffst du es Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen?
Das frage ich mich eigentlich jeden Tag, wie wahrscheinlich jede andere berufstätige Frau / Mutter auch. Bei mir klappt es einigermaßen mit einer straffen Tagesplanung, Hilfe durch die Familie (Ehemann und Großmutter), einem guten Netzwerk zu befreundeten Schulmüttern und vielen, vielen Abendstunden. Dennoch gibt es oft Tage, an denen ich nur in "Zeitfenstern" arbeiten kann, bevor wieder etwas anderes ansteht.
Trotz guter Organisation bleibt dennoch häufig genug das schlechte Gewissen entweder weil ich meine, das die Familie mal wieder zu kurz kommt oder die ewige To-Do Liste auf dem Schreibtisch irgendwie nicht weniger wird.
Allerdings habe ich im Laufe der Jahre gelernt, dass das Sprichwort: die Arbeit ist keine Kröte sie hüpft schon nicht weg“ sehr zutreffend ist. Soll heißen, manchmal ist es besser und wichtiger, dass man sich frei macht von all den Arbeitszwängen und einfach einen schönen Moment mit der Familie genießt, denn die Arbeit findet man auch am nächsten Tag bestimmt wieder.
  











 





 

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