Heute stelle ich euch Bettina vom Label THUSKIA vor.
Bettina Steffens ist Inhaberin und kreativer Kopf des Unternehmens. Sie und ihr Team fertigen traumhaft schöne Ledertaschen von rundum hochwertiger Qualität.
Jede Tasche wird einzeln genäht und ist somit ein Unikat. Ich war sofort begeistert von diesen außergewöhnlichen Modellen. Bei einer THUSKIA Tasche spürt man die Liebe zur Sache in jedem Detail. Und die frischen Farben vermitteln ein heiteres Lebensgefühl. Das geradlinige und zugleich feminine Design lässt die Schönheit des feinen Kalb- oder Rindleders ohne viel Schnick-Schnack voll zur Geltung kommen.
Liebe Bettina, wer steckt hinter THUSKIA?
THUSKIA ist ein kleines Taschenlabel mit Sitz in Freiburg/Breisgau, das 2007 von mir gegründet wurde. Ich bringe in THUSKIA 15 Jahre Erfahrung im Luxussegment der Modebranche ein und zwar von großen internationaler Marken wie Bogner, Escada, Toni Gard und Pollini. Bei THUSKIA entwerfe ich die Kollektionen und lege großen Wert darauf hohe Qualität mit fairem Wirtschaften zu verbinden. Ebenso achte ich im Rahmen unserer Möglichkeiten auf die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der Produkte.
Den Fertigungsprozess unserer Taschen bezeichne ich gerne als "entschleunigt". Wesentlicher Bestandteil unserer Firmenphilosophie ist es nur mit kleinen, persönlich bekannten Taschnerbetrieben in Deutschland und Italien zusammen zu arbeiten. Faire Arbeitsbedingungen und Produktionsprozesse, die so umweltschonend wie möglich sind, sind mir gleichermaßen wichtig. Warum sollen unsere Taschen in Containern um die halbe Welt reisen, wenn wir die besten Taschner und Materialien in Reichweite haben. Ich möchte hiermit auch ein Zeichen für die Erhaltung des Qualitätshandwerks in Europa setzen und mich von dem ökologischen Unsinn der Fast-Fashion-Bewegung abgrenzen.
THUSKIA Taschen sind aufgrund ihrer hohen Lederqualität gut zu pflegen und daher lange tragbar genau wie etwa rahmengenähte Schuhe. Hier zeigt sich meines Erachtens der ökologische Gedanke einmal mehr.
THUSKIA ist ein ausgefallener Name - gibt es eine Geschichte dazu?
Nach einer unserer Geschäftsreisen gönnten mein Mann und ich uns ein paar Tage Auszeit in Venedig. Dort fiel uns im Dogenpalast auf einer Wandkarte der Name THUSKIA ins Auge. Die außergewöhnliche Schreibweise für die bezeichnende Region Tuszien, welche die Gebiete der heutigen Regionen Toskana, Umbrien und Latium vereinte, stand Pate für unser Label.
Woher beziehst du deine Rohstoffe/Materialien?
Leder, Metallbeschläge und sonstiges Zubehör beziehen wir aus Italien. Dort findet man, für meine Begriffe, die größte und beste Auswahl. In Deutschland gibt es leider nur noch sehr wenige Bezugsquellen. Das Springbockfell für das Modell Capetown beziehen wir dagegen aus Südafrika.
Wie hast du deine Kreativität entdeckt und woher nimmst du deine Ideen/Inspirationen?
Meine Inspirationen finde ich oft auf Reisen, z.B. wenn ich beim Besuch einer Gerberei ein wunderschönes, handschuhweiches Nubukleder entdecke dann weiß ich gedanklich oft schon wie die passende Taschenform dafür aussehen soll. Aber auch im Alltag habe ich oft Eingebungen, die in meine Entwürfe mit einfließen.
Der austauschbare Schulterriemen beispielsweise ist aus "eigener Not" heraus entstanden. Zwei Schulterriemen zum Wechseln und ihr perfekt organisiertes Innenleben sorgen dafür dass es eine Freude ist von einer THUSKIA Tasche in (fast) allen Lebeslagen begleitet zu werden.
Manchmal bekomme ich auch wertvolle Inputs von Kundinnen die mir mitteilen was sie bräuchten oder sich wünschten, jedoch nirgends in der Stadt finden können.
Welche Rolle spielt DaWanda bei deiner kreativen Tätigkeit?
Am 15.Juni 2007 habe ich meinen DaWanda Shop eröffnet. DaWanda ist eine super Verkaufs-Plattform. Ich habe einen sehr netten Austausch mit meinen Kunden/Kundinnen, wie man aus unseren Bewertungen entnehmen kann. Über DaWanda komme ich mit den verschiedensten Leuten/Produkten in Kontakt, das inspiriert mich und bereitet mir viel Freude. Außerdem hält mir DaWanda in gewisser Weise den Rücken frei für die Kreation, weil ich mich dann weniger um die technischen Abläufe rund um den Verkauf kümmern muss. Als Designerin macht man das ja eigentlich nicht so gerne, wir leben ja letztlich von unserer Kreativität.
Wer sind deine Kunden?
Die THUSKIA Kundin ist im Kern zwischen 30 und 60 Jahre alt. Natürlich haben wir auch mal jüngere und ältere Kundinnen... und zunehmend auch Männer. Übrigens nicht nur solche, die ihrer Freundin oder Frau ein Geschenk machen wollen, sondern die sich selbst für die vielseitig einsetzbaren Überschlagtaschen interessieren. THUSKIA Frauen sind design-affin, stehen mitten im Leben und sind selbstbewusst. Sie legen Wert auf gute Qualität und möchten nicht gerne ein dickes Logo zur Schau tragen. Diese Frauen fliegen begeistert auf unsere große Farbvielfalt und freuen sich an den vielen, durchdachten Details. Sie beschäftigen sich übrigens sehr mit unserem Angebot, stellen Fragen und geben uns auch Feedback. Das bestätigt mir immer wieder, dass unsere "Slow Produktion-Philosophie" verstanden und honoriert wird.
Gibt es einen Verkaufsschlager?
Unser ungebremster Klassiker ist die Wendetasche, mit der man quasi zwei Taschen in einer hat. Sie verblüfft unsere Kundinnen immer wieder. Das liegt sicher auch an den spannenden Farbkombinationen, mit denen Frau ihre Tasche heute so, morgen so tragen kann - je nach Lust und Laune oder passend zum Outfit.
Die Wendetasche gibt es in insgesamt 5 Größen sowie in verschiedenen Farb- und Ledervarianten. Gut 50 Arbeitsschritte braucht es zur Herstellung dieser Tasche, bei der es auf eine rundum saubere Verarbeitung ankommt. Und natürlich habe ich hier auch nach Lösungen für ein "wandelbares... oder besser gesagt wendbares, praktisches Innenleben" gesucht. Daran feile ich übrigens ständig weiter. Ich kann schon so viel verraten: Die neue Wendetaschen-Kollektion mit einer noch raffinierteren Innenlösung ist bereits in Arbeit.
Wie schaffst du es Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen?
Alles eine Frage der Organisation, aber zugegebenerweise nicht immer einfach, zumal wenn man keine Familie (Eltern, Tanten, Geschwister...) vor Ort hat, die im Notfall bei der Kinderbetreuung einspringen könnte. Ohne die Unterstützung meines Mannes könnte ich meine Kollektionen "neben" Familie/Haushalt gar nicht schaffen. Unser Tag ist schon straff durchgeplant, aber das ist bei ganz vielen Frauen ja nicht anders.
Könntest du dir vorstellen auch einmal eine Kinderserie oder ein paar Kinderartikel zu produzieren?
Ja, ich könnte mir vorstellen schöne und gleichzeitig zweckmäßige Kindergartentaschen und Schulranzen zu machen.
Oder aber schicke Wickeltaschen für Frauen, da sehe ich echt noch einen großen Bedarf. Ich stelle mir da so ein System vor, mit dem man die Wickeltasche später, wenn die Kinder größer sind, beispielsweise als kleine Reisetasche weiterverwenden kann.
Im Moment arbeiten wir an einer Tasche-in-der-Tasche, eine Wendetasche mit herausnehmbarer Innentasche aus Leder. Diese Leder-Innentasche kann separat als eigene Tasche getragen werden. Das ist z.B. praktisch auf Reisen, wenn man viel Stauraum, etwa für Dokumente und Wertsachen, benötigt und dann für abends zum Ausgehen, aber nur eine kleine Tasche tragen möchte. So etwas in der Art schwebt mir für eine Wickeltasche vor.
Liebe Bettina, vielen Dank, dass du all meine Fragen so ausführlich und geduldig beantwortet hast. Es hat so viel Spaß gemacht, auch das Zusammenstellen des Bildmaterials.
Ich freue mich jetzt schon auf meine neue THUSKIA Geldbörse - ich bin sicher, dass sie zu meinem absoluten Lieblingsteil wird.